Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

Max Pinsel überwindet seine Angst

Hallo Kinder! 

Manchmal denke ich, ich kenne meine Freundinnen und Freunde recht gut, aber dann gibt es immer wieder Überraschungen und man lernt neue Seiten an ihnen kennen. So ging es mir mit Max Pinsel. Ich hatte lange nicht gewusst, dass er manchmal ein richtiger Angsthase sein kann:

Ich stand vor dem Haus von Max Pinsel. Aber, was war denn hier los?

Alle Fenster waren zu! Das gab es ja noch nie! Ob Max verschlafen hat?
Ich klopfte an: „HALLO!“ Nichts passierte. Ich fing an mir Sorgen zu machen:
„So früh ist er doch bestimmt nicht unterwegs! Er muss da sein! Hallo!!!! Hoffentlich ist nichts passiert! Hallo!!!!

Ganz leise und zurückhaltend flüsterte Max hinter der verschlossenen Tür:

„Bist du es?“ Ich antwortete: „Ja Max, ist alles in Ordnung?“ Dann hörte ich, dass ein Schlüssel die Tür öffnete und Max ließ mich in sein Haus. - nicht ohne noch mal auf der Straße zu schauen, ob ihn ja niemand gesehen hat:

„Komm, schnell herein! Hoffentlich sieht mich keiner!“
Max war völlig durcheinander: „Ich bin ja so aufgeregt. Und ich habe Angst.
Normalerweise male ich nur!
Jetzt wurde ich gefragt, ob ich einen Vortrag halten kann.
Spontan habe ich zugesagt. Aber dann habe ich Angst bekommen!
Ich kann gar nicht so gut vor Leuten sprechen.
Malen kann ich viel besser, aber über Malen reden?"

„Aber warum hast du die Türen und die Fenster zu?“, fragte ich.
Max sagte: „Na, weil ich Angst habe.
Ich trau mir den Vortrag einfach nicht zu.
Heute wollen mich die Leute besuchen, die den Vortrag organisieren.
Ich hab mir gedacht: Ich mache die Fenster und Türen zu.
Vielleicht gehen sie ja dann wieder!
Vielleicht muss ich dann den Vortrag gar nicht halten!“

Mir kam eine Idee: „Max, weißt du was? Du erinnerst mich an Petrus, den Freund von Jesus? Er hat miterlebt, wie Jesus am Kreuz gestorben war. Er hatte große Angst, dass die Soldaten auch ihn holen und töten könnten. Und dann hat er erfahren, dass Jesus auferstanden ist. Er selbst war am Grab und konnte sich überzeugen. Er war froh und glücklich. Zugleich aber blieb die Angst. Die Angst vor den Soldaten. Die Angst, anderen von Jesus zu erzählen.

Und so versteckte er sich – wie du – mit seinen Freundinnen und Freunden.
Sie machten die Fenster und Türen zu. Keiner sollte sie finden. "
 „Ja, ich kenne die Geschichte“, sagte Max. „Komm, wir lesen sie in der Bibel nach!“

Ich ging an das Bücherregal von Max, holte seine alte Bibel heraus und begann vorzulesen:
„Als der Pfingsttag gekommen war,
befanden sich Petrus
und einige andere Freunde von Jesus am gleichen Ort.
Aus Angst hatten sie alle Türen und Fenster fest verschlossen.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm kommt.
Das Brausen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen kleine Flammen, die sich auf sie verteilten.
Auf jeden von ihnen ließ sich eine Flamme nieder.
Die Flammen taten nicht weh. Sie verbrannten nicht.
Sie gaben Licht und Wärme.

Auf diese Weise schickte Gott seinen Heiligen Geist
zu Petrus und zu seinen Freundinnen und Freunden.“

Max dachte nach: „Seinen Heiligen Geist. Das ist gar nicht einfach zu beschreiben. Vielleicht muss man ihn erleben? Heiliger Geist, das ist die Kraft Gottes, die die Angst nehmen kann und Mut und Hoffnung wachsen lässt. Komm, lass uns erst mal weiter lesen:"

„Petrus und seine Freunde spürten Gottes Kraft.
Plötzlich war alle Angst verschwunden. Sie wurden mutig.
Und sie öffneten die Fenster und Türen.
Sie traten hinaus und erzählten allen Menschen, was sie erlebt hatten.
Sie erzählten von Jesus. Sie erzählten von Gott.
Und sie erzählten, wie Gott ihnen seinen Heiligen Geist geschickt hatte.“

Max war begeistert: „Toll, Gott hat dem Petrus und seinen Freunden geholfen. Er hat ihre Angst genommen.“

Aber dann wurde er wieder leise und nachdenklich:
„Aber - ich habe immer noch Angst vor dem Vortrag.“
„Was würde dir denn helfen?“, fragte ich.
Max überlegte: „Ich bräuchte jemanden, der gut sprechen kann.
Jemanden, der mir bei der Vorbereitung des Vortrags hilft.
Jemand, der Erfahrung hat und mir Mut macht.“

„Wenn wir gemeinsam den Vortrag vorbereiten“, so habe ich ihm angeboten,  „dann traust du dich vielleicht sogar, ihn alleine zu halten.
Und wenn nicht, dann halten wir ihn gemeinsam.“

Da hörte man, wie Max ein Stein vom Herzen fiel: „Ich hab den Eindruck,
dass dich heute der Himmel zu mir geschickt hat.
Komm, lass uns zuerst wieder alle Fenster und Türen öffnen.“

Danach hat sich Max hingesetzt und etwas für euch gezeichnet:

Ihr seht Petrus in der offenen Tür, mit der frohen Botschaft in der Hand. Darüber findet ihr ein Fenster. Max meinte: „Da können sich die Kinder selbst hineinmalen. Sicher fällt den Kindern viel mehr ein, was zur Geschichte passt: noch mehr offene Fenster mit Menschen, die von Gottes froher Botschaft erfasst werden oder die Feuerflammen, die daran erinnern, wie Gottes guter Geist die Freundinnen und Freunde von Jesus begeistert hat."

Thomas Bauer/ Herbert Adam



Download: Word-Dokument
Download: PDF-Datei