Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

Karfreitag - Grüner Faden Hoffnung

EINE KREUZWEG-ANDACHT FÜR FAMILIEN

Die Kinder und Familien treffen sich im Eingangsbereich der Kirche. Im
Gotteshaus soll der Weg miteinander gegangen werden. Dazu eignet sich
besonders der Mittelgang, auf dem die verschiedenen Stationen ausgelegt
werden.

Es reicht, wenn die Kinder bei den Liedern den Kehrvers mitsingen. Die
Strophen können von einem Vorsänger oder einer kleine Gruppe vorgesungen
oder vorgelesen werden.

Wenn viele kleine Kinder dabei sind reicht auch eine Auswahl an Stationen!
Man könnte dann zum Beispiel mit der Station am Ölberg beginnen.

VORBEREITUNG:
Alle Gegenstände und Tücher  sollen bei den Stationen bereitliegen. Ein
langer grüner Faden oder ein  grünes Band und eine Jesus-Kerze stehen am
Eingang.

Begrüßung / Eröffnung:
Wir begrüßen sie alle zu unserer Kreuzweg-Andacht für Familien.

Am Karfreitag werden dunkle und traurige Geschichten aus dem Leben
Jesu erzählt. Auch das gehört zu seinem Leben. Aber wir verlieren dabei nicht
die Hoffnung, denn wir vertrauen darauf, dass Gott bei all diesen schrecklichen
Ereignissen immer bei Jesus war, und dass er alles zum Guten gewendet hat.

So beginnen wir diese Feier im Namen Gottes:

+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

LIED:
Hilf, Herr meines Lebens  GL 622

EINFÜHRUNG:
Wenn eine Geschichte einen roten Faden hat, dann meint man damit, dass alles
vom Anfang bis zum Schluss einen Sinn hat. Die Geschichten von Jesu Tod
und seiner Auferstehung haben auch einen durchgängigen Faden: einen
grünen Faden; denn Grün ist die Farbe der Hoffnung. In all unseren
Geschichten bleibt die Zuversicht, dass Gott die Menschen nicht im Stich lässt.

VORGESCHICHTE:

Die Menschen in Jerusalem hatten bisher Jesus noch nicht gesehen, denn er
lebte und wirkte vor allem in den Dörfern und Städten am See Gennesaret.
Aber sie haben schon viel von ihm gehört. Von seinen Taten und seinen
schönen Gottesgeschichten.

In dieser Woche, ist Jesus in ihrer Stadt. Nun können die endlich erzählen, die
sie selbst mit Jesus erlebt haben.

Die Jesus-Kerze wird angezündet.

1. Station: Jesu zieht in Jerusalem ein

BODENBILD:
Oranges Tuch + grüne Buchszweige
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Die Menschen stehen am Stadttor und warten.
Man sagt, dass Jesus heute nach Jerusalem kommt.
Vielleicht wird er derjenige sein, der alle Not in Jerusalem beenden wird.
So denken einige. Vielleicht wird er die fremden Soldaten aus der Stadt
jagen.
Und dann rufen einige schon: „Ich kann ihn sehen! Gleich ist er hier!“
Aber Jesus reitet nicht auf einem stolzen Pferd.
Sondern auf einem Esel reitet er.
Das wundert einige Menschen.
Wie will er auf einem Esel die Soldaten aus der Stadt jagen.
Die werden lachen, wenn sie ihn sehen.
Außerdem hat er ja auch kein Schwert bei sich!
Aber andere sind ganz begeistert und rufen laut: Hosanna! Er sei gepriesen.
Er kommt im Auftrag Gottes. Hosanna in der Höhe!
Und sie legen ihre Kleider auf die Straße
und winken Jesus wie einem König mit Palmzweigen zu.
Bilder der Kinder aus der Max-Pinsel-Aktion können dazugelegt werden.

GEBET:
Guter Gott,
Es ist gut, dass es Menschen gibt,
die sich freuen, dass man da ist.
Menschen, die mich loben und die mir zeigen,
dass sie mich gerne haben.
Dafür will ich dir danken. Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Auf einem jungen Esel zog er festlich ein.
„Hosianna!", schreien Leute, „Du sollst König sein!"

2. Station: Jesus feiert ein Abendmahl

BODENBILD:
Hellbraunes Tuch + Brot und Traubensaft
Die Kerze wird zu jeder Station mitgenommen.
Der grüne Faden wird ausgerollt.

GESCHICHTE:    (am besten frei erzählt!)
Jesus feiert am Donnerstag dieser Woche mit seinen Freundinnen und
Freunden noch einmal ein Fest: ein Abschiedsfest.
Er spürt, dass die Feinde gegen ihn immer mehr Macht bekommen.
Er teilt das Brot und den Wein und erklärt,
dass diese Zeichen sie immer mit Jesus verbinden.
Bilder der Kinder aus der Max-Pinsel-Aktion können dazugelegt werden.

GEBET:
Guter Gott,
In den Zeichen von Brot und Wein
ist Jesus immer bei uns.
Danke, guter Gott! Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Und beim Abendmahle teilt er Brot und Wein:
"Diese Gaben soll´n für immer meine Zeichen sein."

3. Station: Jesus betet am Ölberg

BODENBILD:
Dunkelgrünes Tuch + betende Hände
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Jesus geht in einen Garten am Ölberg.
Dort betet er, denn er ahnt es, dass dunkle Stunden auf ihn zukommen.
Aber er sagt auch zu Gott: Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

GEBET:
Guter Gott,
Wenn wir in Not sind und zu dir rufen,
dann stärke uns mit deiner Güte. Amen

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Im Olivengarten, einsam, betet er:
"Gott, dein Wille, er geschehe! Du bist unser Herr."

4. Station: Jesus wird verraten

BODENBILD:
Graues Tuch + Stricke oder 30 Geldstücke
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Als Jesus betet, kommt eine Gruppe von Soldaten.
Judas, einer seiner Freunde, ist bei ihnen.
Er will den Soldaten zeigen, wie sie Jesus finden können
und hat mit ihnen ein Erkennungszeichen ausgemacht:
„Wem ich einen Begrüßungskuss gebe, der ist es.
Den könnt ihr festnehmen.“
Als Judas Jesus sieht, geht er auf ihn zu,
begrüßt ihn und umarmt ihn, so dass alle es sehen können.
Da packen die Soldaten Jesus und nehmen ihn fest.

GEBET:
Guter Gott,
Es ist traurig, wenn Freunde nicht zueinander halten
oder sogar einander verraten.
Lass uns dann immer wieder nach einem neuen Anfang suchen!
Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Einer seiner Freunde führt Soldaten an,
der, den ich umarme, das ist euer Mann.

5. Station: Ein Freund verleugnet Jesus

BODENBILD:
Braunes Tuch + Hahn
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Petrus, einer seiner Jünger geht Jesus hinterher.
Er will sehen, was mit Jesus geschieht.
Als er angesprochen wird: „Du gehörst doch auch zu Jesu Freunden!“,
da sagt er mehrmals: „Nein, nein! Ich kenne diesen Menschen nicht!“
Als der Hahn dabei krähte, erinnert sich Petrus daran,
dass Jesus zu ihm gesagt hat: „Noch bevor der Hahn kräht wirst du mich
dreimal verleugnet haben.“

GEBET:
Guter Gott,
Es ist nicht leicht in schlechten Zeiten zueinander zu halten.
Schenke uns dazu Mut und Kraft. Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Noch bevor der Hahn kräht, leugnet einer stur:
"Nein, ich kenn´ den Menschen nicht, sagt, wer ist das nur?

6. Station: Jesus wird verspottet

BODENBILD:
Dunkelrotes Tuch + Dornenkrone
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)
Die Soldaten machen sich über Jesus lustig.
Sie ziehen ihm einen roten Mantel an
und setzen ihm eine Dornenkrone auf.
Dann fangen sie an, ihn zu verspotten und lachen ihn aus.

GEBET:
Guter Gott,
Wenn Menschen ausgelacht werden,
spüren sie einen Schmerz ganz tief im Herzen.
Lass all diese Wunden heilen! Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
"Jesus, er soll sterben!" hört man Menschen schrei´n.
Die Soldaten spotten laut; Jesus bleibt allein.

7. Station: Jesus wird verurteilt

BODENBILD:
Dunkelblaues Tuch + gebrochener Stab oder Wasser
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Zu den Hohepriestern, zu Herodes und zu Pilatus muss Jesus vor das
Gericht.
Pilatus fragt die Menschen, die vor seinem Palast warten:
„Was soll ich denn mit Jesus tun? Was wollt ihr?“
„Kreuzige ihn! Lass ihn töten! Er soll das Kreuz tragen!“
„Was hat er denn verbrochen?“ fragt Pilatus.
Aber sie schreien noch lauter: „Er soll sterben! Er soll das Kreuz tragen!“
Da sagt Pilatus: „Kreuzigt ihn!  Ich wasche meine Hände in Unschuld!
Ich will nichts damit zu tun haben.“

GEBET:
Guter Gott,
Es ist traurig, wenn Menschen ungerecht verurteilt werden.
Auch heute kommt da immer noch vor.
Schenke uns Gerechtigkeit und Frieden.Amen

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Zu Kaiphas und Pilatus muss er vor´s Gericht.
Doch die Wahrheit über Jesus int´ressiert sie nicht.

8. Station: Jesus trägt das Kreuz

BODENBILD:
Braunes Tuch + Tränen und/oder helfende Hand
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)
Da muss Jesus den Kreuzbalken tragen.
Das Kreuz drückt auf seine Schultern.
Er fällt immer wieder zu Boden.
Frauen stehen am Wegrand und weinen.
Als die Soldaten sehen, dass Jesus schon zu schwach ist,
halten sie einen Mann aus Zyrene, mit Namen Simon, an,
Er kommt gerade vom Feld und will in die Stadt zurück.
Die Soldaten zwingen ihn,  Jesus zu helfen und den Kreuzbalken zu tragen.

GEBET:
Guter Gott,
Immer wieder kommt es vor,
dass Menschen schwere Lasten tragen müssen.
Manche Lasten kann man sehen,
andere Lasten sieht man nur mit dem Herzen.
Lass uns sehen, wo wir helfen können! Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Jesus trägt den Balken, Frauen weinen sehr;
Bauer Simon muss ihm helfen, denn das Kreuz ist schwer.

9. Station: Jesus stirbt am Kreuz

BODENBILD:
Schwarzes Tuch + Kreuz
Der grüne Faden wird weiter ausgerollt.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Oben auf dem Berg Golgata wird Jesus ans Kreuz geschlagen.
Dort stirbt er.  (Kerze ausblasen)
Maria, seine Mutter, ein paar Frauen und Johannes stehen dabei.
Sie sind sehr, sehr traurig!

Bilder der Kinder aus der Max-Pinsel-Aktion können dazugelegt werden.

GEBET:
Guter Gott,
Immer wieder erleben wir, dass Menschen sterben.
Dann sind wir traurig
und wissen manchmal gar nicht wohin mit unserer Traurigkeit.
Sei allen Menschen nahe, die traurig sind,
weil sie einen lieben Menschen verloren haben. Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
"Hast Du mich verlassen? Bist du für mich da?"
schrie er laut und starb am Kreuz, dort auf Golgota.
10. Station: Jesus wird ins Grab gelegt

BODENBILD:
Das Kreuz wegnehmen, Stein dazulegen.

GESCHICHTE:
(am besten frei erzählt!)

Nachdem Jesus gestorben war,
geht Josef von Arimathäa mutig zu Pilatus und bittet ihn,
dass er Jesus in ein Grab legen darf. Pilatus stimmt zu.
So wird Jesus in aller Eile in ein Höhlengrab gelegt.
Ein dicker, schwerer Stein wird davor gerollt;
der ist so groß, dass man drei oder vier starke Männer braucht
wenn man ihn wieder wegrollen möchte.

GEBET:
Guter Gott,
manchmal scheint es,
dass wir all unsere Hoffnung begraben müssen.
Dann sei uns ganz nahe
und schenke uns wieder neue Zuversicht! Amen.

LIED:
Habt ihr schon gehört, habt ihr schon geseh´n,
Heute in Jerusalem, da ist etwas gescheh´n.
Man legt ihn in die Höhle, davor ein schwerer Stein.
Soll das nun das Ende von Jesu Leben sein?

Abschluss
 
GEDANKEN

Für die Freundinnen und Freunde von Jesus war nun alles aus.
Alle Hoffnung war verloren.
Voller Trauer saßen sie zusammen
und hatten keine Ahnung, wie es weitergehen soll.
 
Wir heute wissen: Gott hat Jesus nicht im Stich gelassen.
Nach drei Tagen wurde Jesus von Gott auferweckt.
Der grüne Faden der Hoffnung wird weiter aufgerollt.

An Ostern zünden wir wieder eine Osterkerze an,
zum Zeichen dafür, dass Gott das Leben liebt
und stärker ist als der Tod.
Die Osterkerze  wird uns daran erinnern, dass Jesus lebt.
Er ist bei uns und geht mit uns alle Wege unseres Lebens.
Grüner Faden der Hoffnung weiter aufrollen.
Wenn mit den Familien kein Ostergottesdienst vorgesehen ist, dann kann
eine Ostergeschichte angedeutet und eine Osterstrophe des Liedes „Habt ihr
schon gehört“ gesungen werden.
"Bei den Toten findet ihr den Herrn nicht mehr!
Jesus lebt!", so spricht ein Engel. "Dieses Grab ist leer!"
Er ist auferstanden, er ist nicht mehr dort;
sucht nicht den, der lebt, an diesem Totenort.
Jesus kommt zu ihnen, teilt das Brot, den Wein.
Jetzt erst können sie versteh´n, er lässt sie nicht allein!
"Wenn ihr in meinem Namen euch sammelt, zwei und drei,
werde ich," so sagt uns Jesus, "immer bei euch sein!"

EINLADUNG ZUM VATER UNSER:
Weil wir Gott vertrauen, dass er für uns sorgt,
dass er uns nie im Stich lässt,
dass er für uns wie eine gute Mutter, wie ein guter Vater ist,
dürfen wir zu ihm beten.
Vater unser ...

SEGEN
Der Gott des Lebens und der Liebe sei immer bei uns.
Er gehe mit uns auf allen Wegen unseres Lebens.
Er begleite uns in dunklen Stunden
und erfreue uns an hellen Tagen.
So segne und behüte uns,
und alle Menschen, die uns am Herzen liegen,
der barmherzige und gütige Gott:
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

SCHLUSSLIED:
Gottes frohe Botschaft (Strophe 1-4)  oder

LIEDRUF
(kann auch als Alternative zwischen den Stationen gesungen werden)
Guter Gott, du gehst mit;
Unsre Wege Schritt für Schritt.
Schenk uns deinen Frieden! (2x)

Weitere Strophen:
… gib uns Trost und Hoffnung! /
…Führe uns zum Leben! /
... Gib uns deinen Segen! 
(nach der Melodie: „Hejo spann den Wagen an“)
 
Herbert Adam
Bischöfliches Ordinariat, Speyer

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