Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

Max Pinsel überwindet seine Angst (Pfingsten)

Vorbereitung:
Gelbes Tuch
Schwarzes Tuch
Bilder von Jesusgeschichten (Gleichnisse, Heilungen, …)
Edelsteine, Perlen, Glassteine
Bausteine (aus Stein oder Holz)
Motivkerzen oder Teelichter in Gläsern
Bibel
Große Kerze
Leichte Tücher

Mitte wird vor der Gruppenarbeit gerichtet:
In die Mitte wird ein gelbes Tuch gelegt. Darauf werden Bilder von Jesusgeschichten gelegt. Um das Kostbare zu unterstreichen, können Edelsteine, Perlen oder Glassteine dazu gelegt werden. Das Ganze wird mit einem schwarzen Tuch abgedeckt. Um das schwarze Tuch wird mit Bausteinen eine Mauer gebaut. 

Lied:
Einen Stift, ein paar Farben und Papier 

Einstieg:
Hallo Kinder! 

Manchmal denke ich, ich kenne meine Freundinnen und Freunde recht gut, aber dann gibt es immer wieder Überraschungen und man lernt neue Seiten an ihnen kennen. So ging es mir mit Max Pinsel. Ich hatte lange nicht gewusst, dass er manchmal ein richtiger Angsthase sein kann:Ich stand vor dem Haus von Max Pinsel. Aber, was war denn hier los?
Alle Fenster waren zu! Das gab es ja noch nie! Ob Max verschlafen hat? Ich klopfte an: „HALLO!“ Nichts passierte. Ich fing an, mir Sorgen zu machen:
„So früh ist er doch bestimmt nicht unterwegs! Er muss da sein! Hallo!!!!
Hoffentlich ist nichts passiert! Hallo!!!!
 Aufforderung an die Kinder:
Was ist wohl mit Max Pinsel los?
Was seht ihr in der Mitte?
Was könnte das bedeuten? (Dunkelheit, eingesperrt sein…)
Ganz leise und zurückhaltend flüsterte Max hinter der verschlossenen Tür:
„Bist du es?“ Ich antwortete: „Ja Max, ist alles in Ordnung?“ Dann hörte ich, dass ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde, die Tür öffnete sich und Max ließ mich in sein Haus.
„Komm, schnell herein!“, rief er. „Hoffentlich sieht mich keiner!“
Max war völlig durcheinander: „Ich bin ja so aufgeregt. Und ich habe Angst.
Normalerweise male ich nur.
Gestern wurde ich gefragt, ob ich einen Vortrag über das Malen halten kann.
Spontan habe ich zugesagt. Aber dann habe ich Angst bekommen!
Malen kann ich viel besser, aber über das Malen reden?
„Aber warum hast du die Türen und die Fenster zu?“, fragte ich.
Max sagte: „Na, weil ich Angst habe.
Ich trau mir den Vortrag einfach nicht zu.
Heute wollen mich die Leute besuchen, die den Vortrag organisieren.
Ich hab mir gedacht: Ich mache die Fenster und Türen zu.
Vielleicht gehen sie ja dann wieder!
Vielleicht muss ich dann den Vortrag gar nicht halten!“
Fragen an die Kinder:
Kennt ihr auch solche Angstgeschichten?
Wann habt ihr einmal Angst gehabt?
Und vor was hattet ihr Angst?
Mir kam eine Idee: „Max, weißt du was? Du erinnerst mich an Petrus, den Freund von Jesus? Er hat miterlebt, wie Jesus am Kreuz gestorben war. Er hatte große Angst, dass die Soldaten auch ihn holen und töten könnten. Und dann hat er erfahren, dass Jesus auferstanden ist. Er selbst war am Grab und konnte sich überzeugen. Er war froh und glücklich. Zugleich aber blieb die Angst. Die Angst vor den Soldaten. Die Angst, anderen von Jesus zu erzählen.
Und so versteckte er sich – wie du – mit seinen Freundinnen und Freunden. Sie machten die Fenster und Türen zu. Keiner sollte sie finden.
 „Ja, ich kenne die Geschichte“, sagte Max. „Komm, wir lesen sie in der Bibel nach!“
Ritual zum Erzählen der biblischen Geschichte:
Aus dem Schrank wird eine schöne, wertvolle Bibel oder Kinderbibel geholt.
Der Erzähltext sollte in dieser Bibel liegen!
Zwei Kinder mit jeweils einer Kerze in der Hand können diese Aktion begleiten
und stellen die Kerzen links und rechts neben den Lektor.
Ich ging an das Bücherregal von Max, holte seine alte Bibel heraus und begann vorzulesen: 
„Als der Pfingsttag gekommen war,
befanden sich Petrus
und einige andere Freunde von Jesus am gleichen Ort.
Aus Angst hatten sie alle Türen und Fenster fest verschlossen.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm kommt.
Das Brausen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen kleine Flammen, die sich auf sie verteilten.
Auf jeden von ihnen ließ sich eine Flamme nieder.
Die Flammen taten nicht weh. Sie verbrannten nicht.
Sie gaben Licht und Wärme.
Auf diese Weise schickte Gott seinen Heiligen Geist
zu Petrus und zu seinen Freundinnen und Freunden.“

Aktion:
Die Kinder werden gebeten, die Augen zu schließen. Die Erzieherinnen nehmen die leichten Tücher auf, gehen um die Kinder und wehen damit den Kindern Luft zu.
Anschließend werden die Kinder gefragt: Was habt ihr erfahren? Was habt ihr gespürt?
Mögliche Antworten: Wind, Luft. Ich habe geschmunzelt. Ich bin erschrocken …
Max dachte nach: „Seinen Heiligen Geist. Das ist gar nicht einfach zu beschreiben. Man kann ihn nicht sehen, aber spüren kann man ihn.  Heiliger Geist, das ist die Kraft Gottes, die die Angst nehmen kann und Mut und Hoffnung wachsen lässt. Komm, lass uns erst mal weiter lesen:
„Petrus und seine Freunde spürten Gottes Kraft.
Alle Angst war verschwunden.
Sie wurden mutig.
Fenster und Türen rissen sie auf.
Sie erzählten die Geschichten von Jesus und von Gott.“
Max war begeistert: „Toll, Gott hat dem Petrus und seinen Freunden geholfen. Er hat ihre Angst genommen.“
Aber dann wurde er wieder leise und nachdenklich:
„Aber - ich habe immer noch Angst vor dem Vortrag.“
„Was würde dir denn helfen?“, fragte ich.
Max überlegte: „Ich brauche jemanden, der gut sprechen kann.
Jemanden, der mir bei der Vorbereitung des Vortrags hilft.
Jemand, der Erfahrung hat und mir Mut macht.“
„Wenn wir gemeinsam den Vortrag vorbereiten“, so habe ich ihm angeboten,  „dann traust du dich vielleicht sogar, ihn alleine zu halten.
Und wenn nicht, dann halten wir ihn gemeinsam.“
Da hörte man, wie Max ein Stein vom Herzen fiel: „Ich hab den Eindruck,
dass dich heute der Himmel zu mir geschickt hat.
Komm, lass uns zuerst wieder alle Fenster und Türen öffnen.“
Gestaltung der Mitte:
Die Mauer aus Bausteinen wird aufgebrochen. Türen und Fenster werden geöffnet.  Das schwarze Tuch wird entfernt. Die gelben und roten Tücher werden wie Strahlen in und um das Haus gelegt. Die Jesusgeschichten und die Edelsteine verlassen das Haus und werden auf die Strahlen gelegt.
Lied:
Jesu Frohe Botschaft
Danach hat sich Max hingesetzt und etwas für euch gezeichnet:
Ihr seht Petrus in der offenen Tür, mit der frohen Botschaft in der Hand. Darüber findet ihr ein Fenster. Max meinte: „Da können sich die Kinder selbst hineinmalen. Sicher fällt den Kindern viel mehr ein, was zur Geschichte passt: noch mehr offene Fenster mit Menschen, die von Gottes froher Botschaft erfasst werden oder die Feuerflammen, die daran erinnern, wie Gottes guter Geist die Freundinnen und Freunde von Jesus begeistert hat.

Aktion:
Kinder gestalten ihr Bild.

Gestaltung der Mitte:
Wenn die Kinder ihre Bilder gemalt haben, treffen sie sich im Kreis, stellen ihr Bild vor
und legen sie um die Mitte.

Ritual zur Eröffnung des Gebetes:
Lasst uns beten.     
Dazu werden wir ganz still und leise.
Wir beginnen unser Beten
„IM NAMEN DES VATERS UND DES SOHNES
UND DES HEILIGEN GEISTES. AMEN.

Gebet:
Lieber Gott, du hast Petrus und seinen Freunden
deinen guten Geist geschickt.
Du hast sie stark gemacht.
Du hast ihnen die Angst genommen.
Schicke auch uns deinen guten Geist,
dass er uns mit Kraft, Wärme und Licht erfüllt. Amen.

Hedi Rödel