Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

 

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Die barmherzige Mutter

4. Fastenwoche: Die barmherzige Mutter

 

1.    Impulsgeber: Die barmherzige Mutter (nach Lk 15)

Eine Frau hat zwei Töchter. Die jüngere von ihnen sagt zu ihrer Mutter: Gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilt die Mutter das Vermögen unter sie auf. Nach wenigen Tagen packt die jüngere Tochter alles zusammen und zieht in ein fernes Land. Dort führt sie ein wildes und zügelloses Leben und verschleudert das ganze Vermögen.

 

Als sie keinen Cent mehr hat, kommt eine große Hungersnot. Da geht sie zu einer Frau des Landes und drängt sich ihr auf; diese schickt sie aufs Feld zum Schweinehüten. Sie würde gerne ihren Hunger mit dem Schweinefraß stillen; aber niemand erlaubt es ihr.

 

Da denkt sie nach und besinnt sich: Wie viele Landarbeiterinnen meiner Mutter haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meiner Mutter gehen und zu ihr sagen: Mutter, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, deine Tochter zu sein. Mach mich zu einer deiner Landarbeiterinnen!

 

Dann bricht die Tochter auf und geht nach Hause. Die Mutter sieht sie schon von weitem kommen. Ihr Herz ist von Mitgefühl bewegt. Sie läuft ihrer Tochter entgegen, fällt ihr um den Hals und küsst sie.

 

Wie es weitergeht? Gibt es auch hier ein Willkommensfest für die heimgekehrte Tochter?

Und auch hier eine eifersüchtige Schwester, die die Vergebung nicht ertragen kann?

 

2.    Was hat das mit mir/uns zu tun?

·      Ändert sich etwas für mich, wenn diese bekannte Geschichte aus der weiblichen Perspektive erzählt wird?

·      Welche Personen der Geschichte haben Teile in mir selbst?

      Bin ich manchmal …

o  die brave Tochter, die alle Erwartungen erfüllt?

o   die Tochter, die ausbrechen und das Leben genießen kann?

o   die Landbesitzerin, die nur das Nötigste hergibt?

o   die „nachdenkliche Tochter“, die neu anfangen will?

o   die eifersüchtige Schwester, die nicht verzeihen kann?

o   die mitfühlende Mutter, die immer wieder einen neuen Anfang ermöglicht?

            (Die letzten 7 Zeilen noch ein zweites Mal lesen! Danach eine kurze Pause.)

 

3.    Schlussgedanke/Gebet

Guter Gott,

du bist für uns wie eine gute Mutter, wie ein guter Vater.

Zu dir dürfen wir immer wieder kommen, so wie wir sind,

mit allen Stärken und Schwächen,

dem Guten und dem Bösen, das wir tun.

Bei dir dürfen wir Zuhause sein. Amen.

 

 

Herbert Adam, März 2022