Sternenstaub
2. Adventswoche - Sternenstaub
Die Geschichte
Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen die drei Weisen auf einem anderen Weg heim in ihr Land. (Mt 2)
Die drei Männer schlugen einen Weg ein, der über hohe Berge führt. Als sie auf dem letzten, dem höchsten Berg standen, schauten sie zurück. Der Stern stand noch immer über dem Stall. Was hatte sie eigentlich an seinem Leuchten so fasziniert? Er war nicht der hellste Stern, sonst hätten viel mehr Menschen ihn wahrnehmen müssen. Es war die Art seines Leuchtens: ein Licht, das dich nie mehr loslässt. Es machte Mut, Neues zu wagen. Wer diesen Stern genauer anschaute, der musste lächeln. Ein Lächeln, das direkt aus dem Herzen kommt und man weiß: Gottes Güte ist ganz nahe.
Als sie den Stern so anschauten, begann er sich zu drehen und wurde immer größer. Er leuchtete in allen Farben des Himmels und der Erde. Und dann ... explodierte er – lautlos. Ein buntes Glitzern verteilte sich für einen kleinen Augenblick über den ganzen Himmel. Dann war der Stern verschwunden.
Ein wenig traurig gingen die drei Weisen weiter. Der Stern hatte sie zum Kind geführt. Sie werden auch ohne ihn nach Hause finden, aber sein Leuchten werden sie vermissen.
Im nächsten Ort fanden die drei Männer keine Herberge. Das einzige Gasthaus war völlig ausgebucht. (So etwas soll in Palästina in jenen Tagen öfter vorgekommen sein.) Wo sollten sie nur übernachten? Da kam ein kleines Mädchen auf sie zu und sagte: Ich sehe ihr sucht ein Zimmer. Wir haben in unserer kleinen Hütte nur wenig Platz. Aber wenn ihr wollt, dann teilen wir für diese Nacht unsere Wohnung mit euch. Und sie lachte die Drei an. Mit einem Lächeln, das direkt aus dem Herzen kam und sie wussten: Gottes Güte ist ganz nahe.
Da spürten die drei Weisen: Der Stern hat sich nicht aufgelöst. Er hat sich verteilt! Und wenn man aufmerksam durch sein Leben läuft, kann man noch heute ein wenig von seinem Sternenstaub entdecken.
Was hat das mit mir/uns zu tun? (Impuls zum Nachdenken oder kurzer Austausch.)
- Habe ich in den letzten Tagen ein wenig von diesem Sternen-Staub entdecken dürfen?
In der Kita? Zuhause? Im Freundeskreis?
- Durfte ich selbst ein wenig von diesem Sternen-Staub „verstreuen“?
Schlussgedanke/Gebet
Guter Gott, wir danken dir für die vielen Sternen-Staub-Erfahrungen, die wir immer wieder machen dürfen. Sie machen unser Leben hell und froh.
Und lass uns Sternenstaub verstreuen in dieser Adventszeit:
An die Kinder der Kita, an die Eltern, an Freundinnen und Freunde, in unserer Familien
und vielleicht auch an den Nachbarn, mit dem ich schon lange mehr kein Wort gesprochen haben. Amen.
Lied: Stern über Bethlehem
(Herbert Adam, 2021)