Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

„Ein Fest gegen die Angst“

Anspiel zu Max Pinsel 

Freund/in:

Hallo Kinder!

Hab ich euch eigentlich schon mal von meinem Freund Max erzählt?

Max ist ein toller Maler. Aber er malt nicht nur Dinge und Menschen. Er kann auch Dinge malen, die man mit den Augen nicht sehen kann. Dinge, die man nur mit dem Herzen sieht und versteht.Max ist ein toller Freund. Zu ihm kann ich immer kommen.
Wir unterhalten uns. Die Gespräche mit ihm tun mir gut.
Auch heute will ich ihn besuchen. Wir haben uns verabredet.
(schaut auf die Uhr)
Ich muss los, sonst komme ich zu spät.
(geht zum Fenster)

Nanu, was ist denn hier los? Das Fenster ist zu!
Das gab es ja noch nie! Ob Max verschlafen hat?
Ich klopf mal an! HALLO!
(nichts passiert)
So früh ist er doch bestimmt nicht unterwegs! Er muss da sein! Hallo!!!! Hoffentlich ist nichts passiert! Hallo!!!!

Max:
(ganz leise und zurückhaltend) Bist du es? 

Freund/in:
Ja! Max, ist alles in Ordnung? 

Max:
(kommt vor das Fenster)
Komm, schnell herein! Hoffentlich sieht mich keiner! 

Freund/in:
Hallo erst mal! Max, du bist ja ganz aufgeregt! Was ist los?

Max:
Ja, ich bin aufgeregt. Und ich habe Angst.
Normalerweise male ich nur!
Jetzt wurde ich gefragt, ob ich einen Vortrag halten kann.
Spontan habe ich zugesagt. Aber dann habe ich Angst bekommen!
Ich kann gar nicht so gut vor Leuten sprechen.
Malen kann ich viel besser, aber über Malen sprechen?

Freund/in:
Und jetzt? Warum hast du die Türen und die Fenster zu?

Max:
Na, weil ich Angst habe. Ich trau mir den Vortrag einfach nicht zu. Heute wollen mich die Leute besuchen, die den Vortrag organisieren.
Ich hab mir gedacht: Ich mach die Fenster und Türen zu.
Vielleicht gehen sie ja dann wieder!
Vielleicht muss ich dann den Vortrag gar nicht halten!

Freund/in:
Max, weißt du was? Du erinnerst mich an Petrus.

Max:
An Petrus? Meinst du den Freund von Jesus?

Freund/in:
In der Bibel wird uns über ihn berichtet.
Petrus war ein Jünger Jesu.
Er hat miterlebt, wie Jesus am Kreuz gestorben war.
Er hatte große Angst, dass die Soldaten auch ihn holen und töten könnten. Und dann hat er erfahren, dass Jesus auferstanden ist.
Er selbst war am Grab und konnte sich überzeugen.
Er war froh und glücklich.
Zugleich aber blieb die Angst. Die Angst vor den Soldaten.
Die Angst, anderen von Jesus zu erzählen.
Und so versteckte er sich – wie du – mit seinen Freunden.
Sie machten die Fenster und Türen zu. Keiner sollte sie finden.

Max:
Ja, ich kenne die Geschichte. Komm, wir lesen sie in der Bibel nach!“ (holt Bibel aus seinem Rucksack)
Also, in der Bibel steht:
„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich Petrus und einige andere Freunde von Jesus am gleichen Ort.
Aus Angst hatten sie alle Türen und Fenster fest verschlossen.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm kommt.
Das Brausen erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen kleine Flammen, die sich auf sie verteilten. Auf jeden von ihnen ließ sich eine Flamme nieder.
Die Flammen taten nicht weh. Sie verbrannten nicht.
Sie gaben Licht und Wärme.
Auf diese Weise schickte Gott seinen Heiligen Geist zu Petrus und zu seinen Freunden.“

Max:
„Seinen Heiligen Geist“? Es ist gar nicht einfach zu erklären,
wer damit gemeint ist.

Freund/in:
Heiliger Geist, das ist die Kraft Gottes, die die Angst nehmen
kann und Mut und Hoffnung wachsen lässt. Komm, lass uns
erst mal weiter lesen:
„Petrus und seine Freunde spürten Gottes Kraft.
Plötzlich war alle Angst verschwunden. Sie wurden mutig.
Und sie öffneten die Fenster und Türen.
Sie traten hinaus und erzählten allen Menschen,
was sie erlebt hatten.
Sie erzählten von Jesus. Sie erzählten von Gott.
Und sie erzählten,
wie Gott ihnen seinen Heiligen Geist geschickt hatte.“

Max: 
Toll, Gott hat dem Petrus und seinen Freunden geholfen.
Er hat ihnen Kraft und Mut geschenkt.

Freund/in:
Gott will auch dir Kraft und Mut schenken.
Mit Gott kannst auch du deine Angst überwinden.

Max:
Aber wie soll denn das geschehen?
Ich habe immer noch Angst vor dem Vortrag.

Freund/in:
Was würde dir denn helfen?

Max: 
Ich bräuchte jemanden, der gut sprechen kann.
Jemanden, der mir bei der Vorbereitung des Vortrags hilft.
Jemand, der Erfahrung hat. Jemand, der mir Mut macht.

Freund/in:
Du, Max, was hältst du davon, wenn wir gemeinsam den Vortrag vorbereiten? Ich hab das schon öfter gemacht.
Wenn wir gemeinsam den Vortrag vorbereiten, dann traust du dich vielleicht sogar, ihn selbst und alleine zu halten.
Und wenn nicht, dann halten wir ihn gemeinsam.

Max: 
Mensch, das ist ja eine tolle Idee. Ja, das macht Mut.

Freund/in: 
Und wenn die Leute nachher kommen, dann können wir sie ja auch noch um Hilfe bitten.

Max:
Ich hab den Eindruck, dass dich heute der Himmel zu mir schickt.

Thomas Bauer


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