Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

Max Pinsel ist traurig (Karfreitag)

Vorbereitung:
Weiße, graue und schwarze Tücher
Jesus Kerze
Kreuz
Schöne Bibel
„Tränen“ (aus blauem Tonpapier ausgeschnittene Wassertropfen, 5-6 cm groß,
mehr Tränen als Kinder in der Gruppe sind)
Malvorlagen
Malstifte

Lied:
Einen Stift, ein paar Farben und Papier, 3. und 4. Strophe

Hallo Kinder,
dass man nicht immer nur fröhlich sein kann, das wissen schon die
ganz Kleinen. Manchmal gibt es Tage, da muss man weinen und hat keine
Lust zu spielen und etwas Lustiges zu unternehmen. Auch den Großen
geht das manchmal so. Sie geben es nur nicht immer zu. Vor ein paar
Tagen habe ich erlebt, dass auch Max Pinsel sehr traurig sein kann.
„Bin auf dem Friedhof“, stand auf einem Schild an Max Pinsels Tür.
(Hinweis: eventuell ein solches Schild mitbringen). Ich schaute lange auf
die Buchstaben und wusste nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte.
Sollte ich mich auf den Weg zum Friedhof machen oder lieber hier im
Garten auf Max warten? Ich blickte noch immer auf das Schild, als sich
der Himmel nach und nach verdunkelte. Eine große schwarze Wolke schob sich
vor die helle warme Sonne. Nein, hier wollte ich nicht auf Max warten! Ich
warf einen Blick in meine Schultertasche mit meinem großen
bunten Regenbogenschirm darin. Mein Entschluss stand fest: Was auch immer
Max auf dem Friedhof tat, er sollte nicht von dem Unwetter überrascht werden
und klitschnass nach Hause kommen.
Also machte ich mich auf den Weg. Schon nach den ersten Schritten begann
es zu tröpfeln. Am Friedhof angekommen, schaute ich mich um. Wo war Max nur?
In der Ferne erkannte ich eine Gruppe von Menschen. Alle waren dunkel gekleidet
und senkten ihren Kopf. Da entdeckte ich meinen Freund. Auch er ließ die Schultern
und den Kopf hängen und wirkte richtig traurig.
Mitte gestalten:
Weiße, graue und schwarze Tücher werden in die Mitte gelegt.
Die Jesus-Kerze wird in die Mitte gestellt und angezündet.
Ich stellte mich an den Rand des Friedhofs unter eine breite Trauerweide
und wartete, bis die Gruppe wieder zurückkam. Max hob einen Augenblick
seinen Kopf, sah mich und lief direkt auf mich zu. An anderen Tagen lacht
Max immer mit mir, gestern lachte er nicht. Er kam auf mich zu und umarmte
mich. Ganz leise fing er an zu weinen. Nachdem wir einige Zeit fast regungslos
so dastanden, schlug ich Max vor, uns irgendwo  hinzusetzen. Und so ließen wir
uns schweigend auf eine kleine nasse Friedhofsbank nieder. Der Regen störte
uns nicht. Ich saß neben ihm und hielt den Schirm über unsere Köpfe. Nachdem
wir eine Weile still dasaßen, begann Max zu erzählen: „Weißt du, ich komme
gerade von der Beerdigung meiner Nachbarin, Frau König - eine gute Frau, sag
ich dir. Sie hatte immer ein gutes Wort für jeden, der ihr begegnete. Wenn ich
zu ihr kam, gab es immer leckeren Pfefferminztee und selbstgebackene Kekse.
Sie fand die richtigen Worte, wenn ich traurig war, so dass ich wieder Mut
fassen konnte. Ja, ich habe sie gern gehabt. Sie fehlt mir so.“ Max schwieg
wieder eine Weile. Nach einiger Zeit kramte er in seiner Hosentasche.
Er faltete ein Stück Papier auseinander. Es sah schon etwas älter aus,
verknittert und ein wenig vergilbt. Erst betrachtete er in aller Ruhe das Bild,
und dann hielt er es mir entgegen. Ich sehe darauf drei Frauen. Zwei halten sich
in den Armen, wie es Max und ich gerade getan hatten. Die dritte Frau schaut
in die Ferne. Drei Kreuze stehen auf einem Berg. Die Frauen scheinen
unendlich traurig zu sein, genauso wie Max an diesem Tag. Max erklärte mir:
„Das Bild erzählt von einer Jesus-Geschichte aus meiner Bibel. Wenn es dir
hier nicht zu nass ist, dann werde ich sie dir erzählen.“ - „Du weißt, dass ich
dir gerne zuhöre“, erwiderte ich, „und gerade heute bleibe ich gern bei dir.
Auch der Regen passt doch irgendwie zu diesem Tag.“ Max fing an zu erzählen:

Ritual zum Erzählen der biblischen Geschichte:
Aus dem Schrank wird eine schöne, wertvolle Bibel oder Kinderbibel geholt.
Der Erzähltext sollte in dieser Bibel liegen!
Zwei Kinder mit jeweils einer Kerze in der Hand können diese Aktion
begleiten und stellen die Kerzen links und rechts neben den Lektor.
Die Soldaten kamen mit Jesus auf den Berg, den man Gologotha nennt.
Dort kreuzigten sie ihn und zwei Verbrecher,
den einen rechts von ihm, den anderen links.
Jesus aber betete:
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Um die sechste Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land.
Die Sonne verdunkelte sich.
Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei,
und Jesus rief laut:
„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“
Mit diesen Worten starb er.

Aktion:
Kerze wird ausgeblasen.
Ein kurze Stille wird eingehalten, ausgehalten.
Als der Hauptmann sah, was geschehen war,
pries er Gott und sagte:
„Das war wirklich ein gerechter Mensch.“
(nach Lukas 23)

Mitte gestalten:
Das Kreuz wird in die Mitte gelegt.

Lied:
Habt ihr schon gehört (Auswahl aus dem Liedblatt zum Karfreitag)
Max hat mir das Bild mitgeben. Wenn ich es anschaue, denke ich an
viele Situationen, in denen ich traurig war. Ihr könnt euch das Bild
ebenfalls betrachten. Es fallen euch sicherlich Augenblicke ein, in denen
ihr auch traurig und niedergeschlagen wart.

Aktion:
Die Kinder werden aufgefordert eine Geschichte, eine Situation zu erzählen in denen
sie selbst oder andere traurig waren und weinen mussten. Für jede Geschichte
dürfen sie eine Träne in die Mitte legen.
(Selbstverständlich dürfen auch Kinder, die keine Geschichte erzählen, eine Träne
in die Mitte legen.)

Kinder, ihr könnt dieses Bild jetzt weitermalen.
Sucht euch einen ruhigen Platz, nehmt euch Farbstifte, und dann könnt
ihr euch zu den drei weinenden Frauen dazustellen. Wenn wir so traurig
sind, ist es gut, wenn es jemand gibt, der bei uns ist.
Vielleicht malt ihr diese Person dazu.

Wenn ihr wollt, könnt ihr auch die Trauer der Frauen mit traurigen
Farben und Formen darstellen. Auf der rechten Seite des Bildes ist
genug Platz.

Lied:
Refrain von „Habt ihr schon gehört“

Ritual zur Eröffnung des Gebetes:
Lasst uns beten.  
Dazu werden wir ganz still und leise.
Wir beginnen unser Beten im
„NAMEN DES VATERS UND DES SOHNES UND DES HEILIGEN GEISTES. AMEN.

Gebet:
Guter Gott,
es ist schwer zu verstehen,
dass Jesus sterben musste.
Das macht uns traurig.
Sei du mit uns, wenn wir traurig sind.
Führe uns durch die Dunkelheit ans Licht.
Amen.