Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas

 

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Auf dem Weg zu dem barmherzigen Vater (Lk 15,1-24)

Das Gleichnis vom barmherzigen Vater findet sich im Lukasevangelium. Gleichnisse sind oft kürzere Texte, in denen Jesus bildhaft komplexe Sachverhalte erklärt. Dabei wird zwischen zwei Ebenen unterschieden: der Bild – und der Sachhälfte, dem Gesagten und dem Gemeinten. Wenn also Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Vater den Vater beschreibt, meint er damit Gott. Er überträgt so schwierige Inhalte (wie ist Gott) in den gedanklichen Horizont seiner Zuhörer (jeder kann sich beim Zuhören selbst ein Bild vom Vater/von Gott machen).

Jesus erzählt das Gleichnis, das bekannter ist unter dem Titel „Gleichnis vom verlorenen Sohn“, im Zusammenhang mit anderen Gleichnissen von Verlorengegangenem und beschreibt damit die Freude Gottes über Menschen, die „verloren“ (also getrennt von Gott) waren und sich ihm dann wieder zugewandt haben bzw. von ihm finden ließen.

Somit vermittelt die Geschichte ein Gottesbild, das den Kindern – unabhängig von ihren Erfahrungen mit dem eigenen Vater - die Möglichkeit eröffnet, Gott als einen Vater zu sehen, der mit offenen Armen empfängt; der uns Menschen immer wieder einen Neuanfang ermöglicht.

 

Material: Braunes Rundtuch, gelbes Tuch, ockerfarbene Tücher, Esel, Erzählfigur Aaron und evtl. eine weitere Erzählfigur

 

Gestalten

In der Mitte ist auf dem Rundtuch das gelbe Tuch als „Haus“ geformt, die ockerfarbenen Tücher werden als „Weg“ dorthin abgelegt. Die Esel Asina und Aaron werden auf den Weg gestellt.

 

Erzählen

Aaron erzählt: Heute bin ich auf dem Weg zu einem Bauern. Er scheint reich zu sein. Er besitzt viel Land, eine große Viehherde und hat einige Arbeiter und Diener. Der Bauer hat auch zwei Söhne.
Zweite Erzählfigur wird dazugestellt.

Beim Abladen erzählt mir einer der Diener, dass es letzte Woche ein großes Fest gab.
Das war nämlich so: Der jüngere Sohn war unzufrieden und beklagte sich ständig über seine Arbeit. Eines Tages wollte er sein Erbe ausbezahlt haben. Der Vater gab ihm das Geld und der jüngere Sohn packte seinen Sachen und zog in die Welt hinaus. Er lebte in Saus und Braus und gab alles Geld aus.

Als er kein Geld mehr hatte, ging er zu einem Bauern und arbeitete als Schweinehirt. Immer öfter dachte er an zuhause und wie schön es doch bei seinem Vater war.

So beschloss er, nach Hause zu gehen und dem Vater zu sagen: „Vater, es tut mir leid, was ich getan habe.“

Als er kam, sah ihn sein Vater schon von Weitem, er lief ihm entgegen, umarmte und küsste ihn. Der Sohn sagte: Vater, es tut mir leid, was ich getan habe, ich kann nicht mehr dein Sohn sein, aber lass mich wenigstens für dich arbeiten. Doch der Vater befahl uns Diener: „Schnell holt neue Kleider und meinen Siegelring, schlachtet das Mastkalb. Wir wollen ein Fest feiern. Mein Sohn war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren und hat zurückgefunden“. Ja, und wir alle waren eingeladen zu diesem fröhlichen Fest.

Asina scharrt mit den Hufen, ich muss mich sputen, alle Körbe und Bündel loszubinden und abzuladen, aber meine Gedanken gehen immer wieder zu dem zurück, was mir der Diener erzählt hat. Wie schön, wenn ich immer wieder neu anfangen darf.

 

Gebet

Guter Gott, du bist der Vater in der Geschichte. Wir sind manchmal wie der verlorene Sohn, wir sagen Dinge unüberlegt, verletzen andere, sind nicht gut zueinander. Dann sind wir wie in der Fremde, weit weg von dir. Doch du wartest auf uns. Du schickst uns Jesus, der uns den Weg zeigt, zum Guten, zum Leben, zu dir. Dafür danken wir dir, für Jesus, sein großes Herz, das voller Liebe für uns Menschen ist.